Normalität & Utopie

Reflexion

Gesprächsverlauf

Ich habe im Corona-Sommer 2020 drei Personen zum Thema Normalität und Utopie interviewed. Dabei habe ich versucht anhand eines vorbereitet Fragebogens meine Interviewpartner vor allem nach ihren persönlichen Ansichten zu dem Thema zu befragen.

Die Fragen lagen vor mir ausgedruckt auf dem Tisch. Den Gesprächsverlauf, der sich aus den Fragen ergibt, hatte ich im Kopf. Herausfordernd war es, obwohl ich die nächste Frage grob vor mir hatte, dem Verlauf des Gesprächs im hier und jetzt zu folgen, nach interessanten Stellen Ausschau zuhalten, die man vertiefen will, und gleichzeitig schon zu überlegen wie es weitergehen könnte, sollte der Gesprächspartner seinen Redefluss unterbrechen.

Diese Gleichzeitigkeit meiner Rolle war für mich vergleichbar mit der eines DJs auf einer Party – ich war der DJ, mein Interview-Partner die Musik, und das Aufnahmegerät das (unsichtbare) Publikum.

Mich hat das durchaus überrascht.

Technik

Als Aufnahmegeräte kamen verschiedene Tascam-Field-Recorder zum Einsatz.
Die beiden Interviews mit Christopher Kriese und Patricia Martsch haben in Braunschweig Face-to-Face stattgefunden.

Bei der Aufnahme mit Lennart Melzer befand sich Lennart in Düsseldorf und ich in Berlin, die Aufnahme wurde von Lennart lokal durchgeführt, zusätzlich waren wir über einen Mumble-Server miteinander verbunden, die Verbindung wurde ebenfalls aufgezeichnet.

Die Musik wurde algorithmisch mit Supercollider erzeugt. Die erste Aufnahme stammt von Lennart Melzer die zweite habe ich selbst auf Basis dieses offenen Quellcodes erzeugt.

Das Meeresrauschen stammt von Luftrum und ist als Creative Commons lizenziert.

Die Aufnahmen wurden mit REAPER 6 bearbeitet und geschnitten.
Mithilfe der Online Plattform sonix.ai konnte ich die Interviews transkribieren und mir Untertitel zur bearbeitung in Reaper exportieren. Diese Transkripte waren nicht perfekt, aber ich konnte die fehlerhaften Stellen manuell nach transkribieren.

Das war während der Bearbeitung des Stücks sehr hilfreich. Um eine Stelle in einer Aufnahme zu finden, konnte ich so den Text durchsuchen und sehr schnell die Zeitmarken zu bestimmten von mir gesuchten Stellen finden.

Durch die vielen Arbeitsschritte mit den Aufnahmen wie: die Auswahl einzelner Passagen also dem Sammeln von O-Tönen, die Bearbeitung und Untertitelung der selektierten Soundclips, das Bearbeiten des Klangs, dem hinzufügen und entfernen von Pausen und vor allem wegen des repetitiven Charakter dieser Arbeit war ich gezwungen mich wirklich intensiv mit meinem Material auseinanderzusetzen. Irgendwann kannte ich mich mit der Sprache und den Inhalten der O-Töne so gut aus das mir im Alltag automatisch jeder externe Bezug auf diese O-Töne automatisch besonders auffiel. Mir ist das vor allem beim Radiohören aufgefallen.

Originalaufnahmen und Transcripte